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Kandlers Präzellen-Theorie

Kandlers Prä-Zell-Theorie (Kandler 1998, Abb. 2.3, S. 22) – Schema der Zellularisierung (modifiziert nach Kandler 1994, S. 155) – Szenario der frühen Evolution und Diversifizierung des Lebens durch die Entwicklung einer multiphänotypischen Population von Prä-Zellen, aus der die Gründergruppen (A, B, C) und anschließend die Vorläuferzellen (Protozellen) der drei Domänen des Lebens hervorgingen (Woese et al. 1990). Demnach existierte nie eine „erste Zelle“. Die Entwicklung von Zellen (Zellularisierung) war vielmehr ein sukzessiver Prozess evolutionärer Verbesserung.

Wichtige evolutionäre Verbesserungen werden durch Zahlen gekennzeichnet: (1) Reduktive Bildung organischer Verbindungen aus CO oder CO₂ durch Me-Schwefel-Koordinationschemie; (2) Nutzung verschiedener Redox-Energiequellen und Bildung primitiver Enzyme und Matrizen; (3) Elemente eines Transkriptions- und Translationsapparats und lose Assoziationen; (4) Bildung von Präzellen; (5) stabilisierte zirkuläre oder lineare Genome; (6) Zytoplasmamembranen; (7) starre Murein-Zellwände; (8) verschiedene starre Nicht-Murein-Zellwände; (9) glykoproteinhaltige Zellhülle oder Glykokalyx; (10) Zytoskelett; (11) komplexe Chromosomen und Kernmembran; (12) Zellorganellen durch Endosymbiose (Kandler 1998, S. 22, Abb. 2.3).

Literatur

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 15.12. 2025