Aprikose

Marille Prunus armeniaca

Wertvoller Obstbaum, dessen süße Früchte vielfach Verwendung finden. Standort: Warmer, geschützter Ort in Weinbaulagen mit gutem, wasserdurchlässigem Boden.
Blütezeit: April Ernte: Mitte Juli bis Ende August

Auch die Aprikose ist ein Mitglied der Familie der Rosengewächse (Rosaeceae). Die Aprikose (Prunus armeniacae) stammt nicht, wie der Name glauben machen könnte, aus Armenien, sondern geht auf chinesische Vorfahren zurück. Dort wird sie nachweislich seit 4000 Jahren kultiviert. Mit der Zeit breitete sich das Anbaugebiet immer weiter nach Westen aus. In der römischen Geschichtsschreibung wird sie aber erstmals aus Armenien beschrieben. Die Mauren brachten den Baum nach Spanien, von wo aus er sich bis in die heimischen Weinbaugebiete vorwagte. Hier ist auch die nördliche Verbreitungsgrenze, da die Marillen sehr frostempfindlich sind.

Die Aprikose bietet eine Reihe von Verwendungsmöglichkeiten. So ist sie als Frischobst, Marmelade, Trockenobst verwendbar, aber auch für Säfte und Konditoreiwaren greift man gerne auf sie zurück. Und nicht zuletzt wird mancher Branntwein aus Aprikosen gebrannt. Sorten

Da die Bäume frostempfindlich sind, ist es ratsam, möglichst widerstandsfähige Sorten zu pflanzen. Im Winter schützt man den Stamm durch einen Kalkanstrich oder eine Hülle aus Stroh oder Zweigen. Sehr zu empfehlen ist die "Nancy-Aprikose", die vor etwa 200 Jahren in Frankreich entstand. Nach der Blüte im März bringt sie im Juli/August reichlichen Ertrag. Die Früchte sind groß, gelb mit roten Backen und sehr schmackhaft.

Der Zufallssämling "Ungarische Beste" ist ebenfalls ziemlich frosthart, die Früchte sind mittelgroß, sattgelb und oft rot überzogen. Der Geschmack ist süß, mit fein säuerlicher Würze. Für geschütztere Lagen ist die "Große, wahre Frühaprikose" geeignet. Die Früchte sind sehr groß, goldgelb und von angenehmem Geschmack. Anbau.

Für alle Aprikosen gilt, daß der Standort möglichst warm und geschützt sein sollte. In der Regel handelt es sich bei den angebotenen Sorten um Halbstämme oder Spindelbüsche. Der Boden darf nicht tonreich und schwer sein. Leichter, sandiger, kalkhaltiger und gut durchlässiger Boden mit hohem Humusanteil stellt das Optimum dar.
Außerhalb der Weinbaugebiete sind südexponierte Mauern oder ein Platz unter einem Vordach gute Standorte. Mangelhafte Nährstoffversorgung führt zu Krankheiten und schlechtem Ertrag. Im Dezember/Januar sowie zur Fruchtreife empfiehlt sich daher eine kräftige Düngergabe.
Die Aprikosen sind in der Regel selbstbestäubend, so daß auch ein einzelner Baum Früchte trägt. Um den Schnitt braucht man sich bei den Aprikosen kaum zu kümmern, da zwangloser Wuchs das Grundprinzip ist. Ein Verjüngungsschnitt kann nach der Ernte angebracht sein. Sonst schneidet man kurz vor oder nach der Blüte, wenn keine Fröste mehr drohen.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016