Enzian

Gentiana

Sehr schöne Stauden, die zahlreiche glockige Blüten tragen. Einige Arten sind haltbare Schnittblumen.
Standort: Sonnig bis halbschattig, auf lehmigen, kalkhaltigen Böden.
Höhe: Von 10 bis 150 cm.
Blütezeit: Je nach Art von Mai bis November.
Vermehrung: Aussaat oder Teilung.
Sammelzeit: Die ganze Pflanze steht unter Naturschutz!

Der Enzian ist nach dem Edelweiß wohl die bekannteste Pflanze der Alpen. Dort gibt es auch fast alle einheimischen Arten. Der Enzian ist aber auf der gesamten Erde, mit Ausnahme von Afrika, mit etwa 400 Arten verbreitet. Alle einheimischen Arten stehen unter strengstem Schutz und dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden.
Der Enzian ist auch als Lieferant eines Schnapses bekannt, der aus der mächtigen Wurzel des gelben Enzians gebrannt wird.
In unseren Gärten findet man verschiedene Arten der Gattung Gentiana aus der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae). Es sind äußerst wertvolle Steingartenpflanzen.

Arten
Einer der bekanntesten Enziane ist Gentiana acaulis, der stengellose Enzian. Er bildet dichte, grüne Polster, die dem Boden eng anliegen. Ab etwa Mai trägt er leuchtendblaue Blüten mit unbeschreiblich schönem Samtglanz. Die glockenförmige Krone wird 5 bis 6 cm lang. Im Gegensatz zu anderen Arten liebt er kalkarme, saure Böden.
Der Schwalbenschwanz-Enzian (G. asciepiadea) wird 30 bis 90 cm hoch und besitzt mehrere dicht beblätterte, oft leicht überhängende Stengel. Die Blätter sind etwa 8 cm lang und spitz zulaufend. Von August bis Oktober erscheinen in den Blattachseln l bis 3 kurzgestielte Blüten. Sie sind 3 bis 5 cm lang, dunkelblau und innen rotviolett punktiert.
Die Sorte „Alba" wird 40 bis 60 cm hoch und hat weiße Blüten.
Gentiana cruciata ist im nördlichen Europa und Asien verbreitet. Der kreuzweise beblätterte Stengel ist violett überlaufen und wird 20 bis 40 cm hoch. Die Pflanze liebt trockene, kalkhaltige Böden in sonniger Lage. Die Blüten sind 2 bis 3 cm lang, und im Gegensatz zu den anderen Arten sind sie vierzählig und stehen zu mehreren in kleinen Büscheln. Auf der Außenseite sind sie schmutzigblau und auf der Innenseite leuchtendazurblau. Sie erscheinen von Juni bis September.
Ein weiterer bodendeckender Enzian ist Gentiana farreri. Er stammt aus Westchina und hat grasartig schmale Blätter. Die Blüten stehen einzeln, werden 4 bis 6 cm lang und weisen ein unvergleichlich schönes, helles Blau auf. Auf der Außenseite der Krone sind sie hellgelb gestreift. Manchmal findet man die Blüten als Schnittblumen.
Gentiana lutea trägt 2 bis 4 cm lange, gelbe Blüten. Sie stehen zu etwa 10 in der Achsel großer, breitlanzettlicher Blätter. Der hohle Stengel wird bis zu 140 cm hoch.
Ebenfalls gelb blüht G. punctata, der Gepunktete Enzian. Die Kronen der glocken­förmigen Blüten werden etwa 3 cm lang und sind blaßgelb mit dunkelvioletten bis schwarzbraunen Punkten.
Zwei sehr schöne rotblühende Arten sind G. purpurea, Purpurenzian, und G. pannonica, der Ungarische Enzian. Sie werden etwa 60 cm hoch und haben purpurrote oder rot­violette Blüten, die etwa 4 bis 5 cm lang werden.
Der Sommerenzian, Gentiana septemfida, ist in unseren Gärten mit vielen Sorten vertreten. Die Pflanzen erreichen mit ihren reich verzweigten, niederliegenden Stengeln etwa 20 bis 30 cm Höhe. Von Juli bis September stehen die Blüten am Ende der Stengel zu etwa 6 bis 8 in dichten, traubigen Blütenständen. Bei der Wildart sind sie violett mit weißem Schlund. Die Sorte „Doeringiana" blüht besonders reich, die Varietät zeichnet sich durch kleine Blüten und Blätter aus, während „Lagodechiana" mit ihren längeren Stengeln eine gute Schnittblume darstellt.
Der Herbstenzian, G. sinoornata, stammt aus Südwestchina. Er wächst rasenartig und wird maximal 20 cm hoch. Die niederliegenden Triebe wurzeln reichlich. Die Blüten erscheinen erst sehr spät im Jahr, und zwar von September bis November. Sie stehen einzeln und sind azurblau mit purpurblauen Streifen. Der Herbstenzian verlangt kalkfreien, feuchten, leicht sauren Boden.

Pflege und Vermehrung
Fast alle Enziane brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte nahrhaft und etwas lehmig sein. Manche Arten sind kalkliebend und vertragen auch trockenere Perioden sehr gut. Zur Vermehrung sät man entweder frischen Samen direkt nach der Ernte aus, oder man teilt die Stauden, was vor allem bei den niedrigen Arten kein Problem ist.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 25.09.2016