Tabak

Nicotiana
Blüte der Tabakpflanze Nutz-, aber auch sommerblühende Zierpflanze mit oft intensiv duftenden Blüten für Beete und Rabatten.
Standort: Sonnig bis halbschattig, in kräftigem Boden.
Höhe: Je nach Art bis zu 1,5 m.
Vermehrung: Durch Aussaat.

Der Tabak ist in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet auf Amerika, einige pazifische Inseln und Australien (mit nur einer Art) beschränkt. Er gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).
Den Tabak als Nutzpflanze zu bezeichnen ist nach heutigem Stand der medizinischen Forschung außerordentlich fragwürdig, denn seit einigen Jahrzehnten weiß man um die schweren gesundheitsschädigenden Auswirkungen des Tabak-Konsums Tabak-Konsums für den Menschen. Wichtigstes Gift, das im Tabak enthalten ist, ist das Alkaloid Nikotin. In geringer Dosis wirkt es anregend auf das Nervensystem und erhöht durch Adrenalinausschüttung den Blutdruck. Dieser Wirkung verdankt der Tabak seine uralte Verwendung als Genußmittel bei den Indianern und später auch bei uns in Europa.

Die hinreichend bekannte Kehrseite der Medaille liegt in der hohen Toxizität des Nikotins, das leicht über Haut, Schleimhäute und Lunge aufgenommen wird und in einer Dosis von 40 bis 60 mg für einen Erwachsenen tödlich wirkt.
Bei Kindern liegt dieser Wert erheblich niedriger, so daß es bereits durch den Verzehr von Zigarettenbruchstükken zu Todesfällen kommen kann. Besonders gefährlich ist das Schlucken von alkalisch wirkendem Tabak (Zigarren- und Schnupftabak), da aus ihm das Gift schneller und damit konzentrierter freigesetzt wird als aus dem sauer reagierenden Zigarettentabak. Symptome einer schweren Nikotinvergiftung sind Kreislaufkollaps mit Ausbruch von kaltem Schweiß, Krämpfe, Ohnmacht und schließlich Tod durch Atemlähmung und Herzstillstand.

Eine große Gefahr des Tabak-Konsums liegt darin, daß der Körper sich im Laufe der Zeit an das Gift gewöhnt und süchtig danach wird, was zu einer schleichenden Vergiftung führt. Neben dem Nikotin, das zu einem Prozentsatz von 0,5 bis 5 % im getrockneten Tabakblatt enthalten ist, findet man in der Pflanze auch noch eine Reihe anderer gesundheitsschädlicher, zum Teil krebserregender Stoffe.
Das alles war den Menschen, die im 16. Jahrhundert den Tabak aus Amerika nach Europa einführten, noch nicht bekannt. Der Mönch Thevet brachte erste Samen der Pflanze im Jahre 1556 nach Frankreich. Der erste Tabakanbau in Europa geht jedoch auf die Initiative des damaligen Gesandten Frankreichs am Hofe des portugiesischen Königs zurück, dem die Pflanze auch ihren wissenschaftlichen Namen verdankt: Jean Nicot de Villemain. Heute wird Tabak in fast allen Ländern der Erde angebaut, in denen die Kultur vom Klima her möglich ist.

Außer dem Anbau zu kommerziellen Zwecken findet man verschiedene Tabak- Arten und -Sorten als dekorative Zierpflanzen in unseren Gärten. Die oft großflächigen Blätter sind ganzrandig und mit drüsig-klebrigen Haaren besetzt. Die Blüten stehen in endständigen Rispen oder Trauben. Sie besitzen meist eine lange, verwachsenblättrige Kronröhre, die sich an der Spitze breit trichterförmig öffnet. Viele Tabakarten sind Nachtblüher, deren Blüten sich erst am Abend öffnen und morgens schon früh verwelken.

Arten

Die bei uns bekannten Arten werden als einjährige Pflanzen kultiviert. Nicotiana sibtsi aus Südbrasilien wird ungefähr 60 bis 80 cm hoch. Ihre intensiv duftenden Blüten sind innen weiß, außen grünlich-gelb mit violetten Streifen. Sie blühen in der Dunkelheit und werden in ihrer Heimat von Nachtfaltern und Schwärmern bestäubt. Die Sorte "Dayiight" hat auch tagsüber geöffnete Blüten, "Grandiflora" zeichnet sich durch besonders große Blüten aus, die weiß, rosa oder rötlich gefärbt sein können.
Nicotiana glauca findet man im Mittelmeergebiet verwildert als 2 bis 3 m hohen Strauch mit verholzten Zweigen, blau bereiften Blättern und grünlich-gelben Blüten.
Nicotiana rustica heißt auf deutsch Bauerntabak, weil er früher häufig in Bauerngärten zu finden war. Die eiförmigen Blätter der bis zu l m hoch werdenden Pflanze sind gestielt, die gelbgrünen Blüten erscheinen zwischen Juli und September.
Aus Australien stammt die nur 30 bis 60 cm hoch werdende Nicotiana suaveolens. Ihre in Trauben stehenden kleinen, duftenden Blüten sind innen weiß, auf der Außenseite grün-rot gefärbt. Blütezeit ist Juli und August. Wegen ihrer geringen Größe eignet sich diese Art auch für die Pflanzung im Steingarten.
Der Virginische Tabak, Nicotiana tabacum, erreicht eine Höhe von über l m, in der Form "Macrophylla" sogar bis zu 1,5 m. Die Blüten dieser Zierform sind besonders groß und rosa bis karminrot gefärbt. Die Blätter werden bis zu 40 cm lang.

Standort und Pflege

Ab der 2. Maihälfte können vorgezogene Jungpflanzen ihren Platz im Garten einnehmen. Gesetzt wird am besten an eine sonnige Stelle in nährstoffreiche Erde. Die Pflanzen müssen - auch später - bei längerer Trokkenheit ausreichend und regelmäßig gegossen werden.

drucken

 
Seitenende
Übersicht
Seite zurück
© biancahoegel.de;
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 02.05. 2018