alma mater jenensis

Der Eingang in der Kollegiengasse.

Unauffällig fügt sich die Gründungsstätte der Universität in das Stadtbild ein. Dabei war dieser Ort über 300 Jahre lang zentraler Universitätskomplex und Spiegelbild von Lehre und Wissenschaft jener Zeit.
1286 wird in der Brüdergasse (heute Kollegiengasse) wird das Predigerkloster des Dominikanerordens durch die Lobdeburger gegründet.

Die Universität Jena verdankt ihre Entstehung politischer Zwistigkeiten und Machtansprüchen des Fürstentums in einem Deutschland des 16. Jahrhunderts.
Im Ergebnis des Schmalkaldischen Krieges (1546/47) hatte Johann Friedrich (der Goßmütige) mit der Kurwürde auch den sächsischen Kurkreis und somit auch die Universität zu Wittenberg verloren.

Innenhof des collegium jenense, der Ausgangspunkt für die FSU.

Er mußte auf die bisherige Landesuniversität in Wittenberg - den Mittelpunkt der lutherischen Reformation - verzichten und kam zu alledem noch in Gefangenschaft. Um den stark verkleinerten und geschwächten Thüringen eine neue Ausbildungsstätte für Beamte und evangelisch-lutherische Pfarrer zur Verfügung zu haben, gründete man nach Kriegsende in Jena eine Schule. Sie wurde am 19. März 1548 in den leerstehenden Räumen des Dominkanerklosters St. Pauli eröffnet, ein „Akademisches Gymnasium", um die Ausbildung von Theologen, Juristen, Medizinern, Lehrern und Bediensteten für ihre geblichenen Ländereien zu sichern. Auch die berühmte „Bibliotheca Electoralis" mit mehr als 1500 Büchern, Handschriften, Liederhandschriften aus dem 14. Jahrhundert und einem Teil des Luther-Nachlasses kam in Kisten und Fässern von Wittenberg hierher. Sie bildete den Grundstock für die Universitätsbibliothek.

Im August 1557 erteilte Kaiser Ferdinand l. mit einer Stiftungsurkunde das Universitätsrecht.
Quelle: FSU-Archiv

Hier, wo der Dominikanerorden sich 1286 niedergelassen hatte, fanden die Wittenberger Professoren und Studenten bereits zu Pestzeiten (1527 und 1535) vorübergehend Unterkunft. Nun bot diese Klosteranlage beste Bedingungen für das Fortführen des Lehrbetriebes. Trotz mehrerer Um- und Ausbauten und der Zerstörung der spätgotischen Saalkirche im Zweiten Weltkrieg ist der Gebäudekomplex in seiner Einheit erhalten. Durch das große Rundbogenportal des Torgebäudes kommt man in den schönen Innenhof. Von der ehemaligen einschiffigen Universitätskirche ist nur noch der im 16. Jahrhundert angebaute Treppenturm mit dem großen Renaissancewappen der Ernestiner zu sehen. In den Sommermonaten ist der Innenhof ein besinnlicher Ort für Serenaden- und Chorkonzerte.

Das spätere collegium jenense wurde 1286, als eine von 6 Niederlassungen des Dominikanerordens in Thüringen, gegründet. Im Zuge des Bauernkrieges wurde das Kloster 1525 erstürmt und nachdem die Mönche nach Leipzig geflohen waren, erholte sich der Orden hier nicht wieder. 1548 wurden die Gebäude an die neugegründete "Hohe Schule" übergeben. Die Eröffnung erfolgte 1558.

FSU Hauptgebaude. Blick von Osten.

Das heutige Hauptgebäude der Universität wurde nach den Entwürfen des Architekten Theodor Fischer in den Jahren 1905 bis 1908 erbaut. Seine historischen Stilelemente erinnern daran, daß es sich bei dem Standort um das Areal des alten Stadtschlosses handelt.


 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 08.02. 2015