Contax
	Contax ist eine Kameramarke von Carl Zeiss. Unter diesem Namen wurden von 1932 bis 2005 Kameras verschiedener Hersteller und Bauarten angeboten.
 
	Für Kamera lieferte Carl Zeiss (bzw. bis 1958 der VEB Carl Zeiss Jena) die Objektive.
Da die Rechte am Namen Contax in der Bundesrepublik Deutschland und in Westeuropa bei Zeiss in Oberkochen lagen, wurde für Exporte dorthin der Name Pentacon verwendet. In den USA wurden die Dresdner Contax-Kameras unter den Namen Astraflex, Consol, Hexacon und Ritacon verkauft. 1958 wurde der Name Pentacon generell für die ehemaligen Contax-Kameras verwendet.
	Die Kamera Contax umgab infolge der Preisbildung, gestützt auf die herausragenden technischen Parameter und einer bis dahin nicht vorhandenen Vielfalt an Zubehör 
	für unterschiedlich Wissenschaftsgebiete eine elitäre Gloriole, die in der Vorkriegszeit über den Namen Zeiss Ikon auf die anderen Kameras abstrahlte.
	Die Contax kostete in der einfachstan Ausführung mit Tessar 3,5 245,- RM. Wollte man das extrem lichtstarke 
	Sonnar 1,5/5 cm, so belief sich der Preis auf 470,- RM. Für “Otto-Normalphotograph” absolut unerschwinglich.
	 Das Besondere 
	der Contax jedoch lässt sich verallgemeinern und spiegelt einen der Grundzüge der Zeiss Ikon AG wider. Es ist der Umstand, mit großem technischen Verständnis der 
	Mitarbeiter die Nachteile vorhandener Systeme zu vermeiden (in diesem Fall Leica), anspruchsvolle und daher auch teure Lösungen zu kreieren, die aufgrund dieser 
	Ansprüche i. a. große Aufwendungen mit langen Entwicklungszeiten zur Folge hatten. Zusammengefasst: innovativ und präzis, aber teuer und spät. Dieser Zusammenhang 
	ist bis zum Ende der Kameraentwicklung bei Zeiss Ikon erkennbar.
	1932 brachte die Zeiss Ikon AG ihre erste Kleinbildkamera auf den Markt, die Contax. Die Entwicklung wurde geleitet von Emanuel Goldberg. 
	Die erste Contax wurde ab 1936 als Contax I bezeichnet. Sie war als Konkurrenz zur Leica II konzipiert, verfügte aber bereits über ein Objektivbajonett, einen 
	gekoppelten Entfernungsmesser mit sehr großer Messbasis und einen Verschluss aus Metalllamellen. Es folgten 1936 die deutlich verbesserte Contax II (die erste 
	Messsucherkamera überhaupt) und zusätzlich die Contax III mit integriertem 
	Belichtungsmesser. 
	Die Herstellung endete 1945 mit der Demontage von Zeiss Ikon in Dresden. Damit sollte in Kiew eine Kameraproduktion aufgebaut werden; aufgrund unsachgemäßer 
	Demontage und Transportverlusten war dies jedoch nicht möglich. Zur Erfüllung der Reparationsforderungen wurden 1946 die Maschinen und Werkzeuge bei Carl Zeiss 
	in Jena und Saalfeld in leicht entfeinerter Form erneut angefertigt. In geringer Stückzahl kamen bei der Werkzeugerprobung in Saalfeld entstandene Kameras 
	in den Verkauf, 
	bevor die Anlagen 1946 nach Kiew überführt wurden, wo dann bei der heutigen Firma Kiev Camera die Produktion der Kiev Model 1947 bis Kiev 4 aufgenommen wurde.
	Ab der Kiev 3 muß von einer eigenständigen Entwicklung gesprochen werden.
	Die Produktion als Sucherkamera endet in den späten 1970er Jahren in Kiew.
	In den späten 1930-er Jahren begann man bei der Zeiss Ikon AG Dresden mit Planungen zum Bau einer einäugigen Spiegelreflexkamera, um den Erfolgen der bisher unterschätzten 
	Konkurrenten Kine-Exakta und später auch Praktiflex eine eigene Kamera entgegensetzen zu können. Bei den Bombenangriffen auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 
	kam es zur Zerstörung der Konstruktions- und Fertigungsräume und mit Ihnen zur Vernichtung fast aller Unterlagen.
	Nach dem Krieg begann eine nahezu vollständige Neukonstruktion; es wurde ein neues Kameramodell entwickelt, das etwa den Dimensionen der früheren Contax II entsprach 
	und mit horizontal ablaufendem Verschluss und einem neuen Objektivanschluss ausgestattet war.
nach 1945
	In einer ersten Planung sollte die Friedensproduktion eine monatliche Produktion von 4000 Contax II und 1000 Contax III umfassen. 
	Dieser Plan wurde am 20. Juni 1945 mit dem Befehl zu Demontage beendet.
	Die Demontage der Werke Ica und Ernemann umfaßte die zur Zeit vorhandene Produktion Material und Einrichtung und wurde im September 1945 beendet.
	Mitte Dezember 1945 forderte die Reparationskommission bei Zeiss Jena, daß alle Konstrukteure nach Jena zu überführen seien. Diese Aktion konnte auf 
	Verhandlundsbasis mit der SMA Sachsen verhindert werden und ermöglichte somit die Rekonstruktion der Fertigunsunterlagen erst im Februar 1946. 
	Trotzdem ist es in Dresden zu keinem Neuanlauf der Fertigung gekommen.
Es fand eine Verlagerung der Produktion nach Jena und Saalfeld statt. In den Jahren 1947/48 wurden 600 bis 800 Kameras produziert.
Contax-Kameras von Zeiss Ikon (Stuttgart)
Nach Verlegung des Firmensitzes der Zeiss Ikon AG an den Stuttgarter Unternehmensstandort wurde dort eine Produktion von Messsucherkameras aufgebaut. 1950 erschien die vollständig neu konstruierte Contax IIa, 1951 die Contax IIIa. Diese waren gegenüber den Vorkriegsmodellen deutlich verkleinert, außerdem stand eine Blitzsynchronisation zur Verfügung. Die Produktion dieser Kameras wurden 1962 eingestellt, da sich Zeiss Ikon auf Spiegelreflexkameras konzentrierte.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 17.05. 2022

