 
Erklärte Quadratsumme
 
  
In der Statistik ist die (durch die 
Regression) 
erklärte Quadratsumme, bzw. erklärte Abweichungsquadratsumme, kurz 
SQE für Summe der Quadrate der Erklärten 
Abweichungen (englisch 
sum of squared explained deviations, kurz SSE oder explained 
sum of squares, kurz ESS), Summe der 
Abweichungsquadrate der  
-Werte, kurz 
, 
bzw. SAQErklärt, oft auch Modellquadratsumme 
oder Regressionsquadratsumme, die Quadratsumme der Schätzwerte bzw. 
Regresswerte. Sie wird berechnet als Summe der Quadrate der 
zentrierten 
Schätzwerte und kann als „Gesamtvariation der Schätzwerte 
“ 
(„erklärte Variation“) interpretiert werden. Über die genaue Bezeichnung und 
ihre Abkürzungen gibt es international keine Einigkeit. 
In der deutschsprachigen Literatur wird manchmal die deutsche Bezeichnung mit 
englischen Abkürzungen gebraucht. 
Definition
Die erklärte (Abweichungs-)Quadratsumme bzw. 
Regressionsquadratsumme ist definiert als Quadratsumme der durch die 
Regressionsfunktion erklärten Abweichungen : 
Manchmal findet sich auch die Abkürzung  
bzw. 
. 
Dieser Ausdruck, kann allerdings leicht mit der „Residuenquadratsumme“ 
(englisch 
sum of squared residuals) verwechselt werden, die ebenfalls mit 
 
abgekürzt wird. 
Wenn das zugrundeliegende lineare 
Modell ein von Null verschiedenes Absolutglied 
 
enthält, stimmt der empirische Mittelwert der Schätzwerte 
 
mit dem der beobachteten Messwerte 
 
überein, also 
 
(für einen Beweis im multiplen Fall siehe Bestimmtheitsmaß#Matrixschreibweise). 
Die erklärte Quadratsumme misst die Streuung der Schätzwerte 
 
um ihren Mittelwert 
. 
Das Verhältnis der durch die 
Regression erklärten Quadratsumme zur totalen 
Quadratsumme wird Bestimmtheitsmaß 
der Regression genannt. 
Einfache lineare Regression
In der einfachen 
linearen Regression (Modell mit nur einer erklärenden Variable)  
lässt sich die erklärte Quadratsumme auch wie folgt ausdrücken: 
- . 
Hierbei stellen die  
die vorhergesagten Werte dar und 
 
ist die Schätzung des Absolutglieds 
und 
 
die Schätzung des Steigungsparameters. Aus dieser Schreibweise lässt sich 
erkennen, dass sich die erklärte Quadratsumme auch darstellen lässt als Produkt 
aus dem Quadrat 
des Bravais-Pearson-Korrelationskoeffizienten 
 
und der totalen 
Quadratsumme 
: 
- , 
wobei  
der Kleinste-Quadrate-Schätzer 
für die Steigung 
 
der Quotient aus Produktsumme von 
 
und 
 
und Quadratsumme von 
 
ist. Um dies zu zeigen, muss zunächst gezeigt werden, dass wenn das 
zugrundeliegende lineare 
Modell ein von Null verschiedenes Absolutglied 
 
enthält, der empirische Mittelwert der Schätzwerte 
 
mit dem der beobachteten Messwerte 
 
übereinstimmt. Dies gilt, wegen 
und daher
- , 
wobei der letzte Schritt aus der Tatsache folgt, dass sich  
auch schreiben lässt als: 
- . 
Durch die Quadratsummenzerlegung 
 
bzw. 
 
kann man durch ersetzen von 
 
in 
 
auf diesem Wege ebenfalls die Folgende Darstellung für die Residuenquadratsumme 
 
finden: 
- . 
Matrixschreibweise
In Matrixschreibweise kann die erklärte Quadratsumme wie folgt ausgedrückt werden
- . 
Hierbei ist  
ein Vektor mit 
den Elementen 
 
und 
 
ist definiert durch 
, 
wobei 
 
den Kleinste-Quadrate-Schätzvektor 
und 
 
die Datenmatrix darstellt. 
Literatur
- Moosmüller, Gertrud. Methoden der empirischen Wirtschaftsforschung. Pearson Deutschland GmbH, 2008.
- Ludwig Fahrmeir, Rita Künstler, Iris Pigeot, Gerhard Tutz: Statistik. Der Weg zur Datenanalyse. 8., überarb. und erg. Auflage. Springer Spektrum, Berlin/ Heidelberg 2016, ISBN 978-3-662-50371-3.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 23.10. 2022