Blaise Pascal

französischer Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph

geboren: 19. Juni 1623 in Clermont-Ferrand
gestorben: 19. August 1662 in Paris

Blaise Pascal

Pascal war von Kindheit an kränklich. Er wurde deshalb von seinem hochgebildeten und naturkundlich interessierten Vater selbst sowie von Hauslehrern unterrichtet.
In Paris fand er, durch seinen Vater gefördert, Anschluss an den Kreis von Mathematikern und Naturforschern um den französischer Theologen Père Mersenne, wo er als 16-Jähriger mit einer Arbeit über Kegelschnitte beeindruckte.

Pascaline aus dem Jahr 1652

In Rouen erfand Pascal 1642 für seinen Vater eine mechanische Rechenmaschine, die später Pascaline genannt wurde und als eine der ältesten Rechenmaschinen gilt. Sie ermöglichte zunächst nur Additionen, wurde im Lauf der nächsten zehn Jahre aber ständig verbessert und konnte schließlich auch subtrahieren (Zweispeziesrechner). Pascal erhielt ein Patent auf sie.
1646 wiederholte er erfolgreich die schon 1643 von Evangelista Torricelli angestellten Versuche zum Nachweis des Vakuums, dessen Existenz man bis dahin für unmöglich gehalten hatte, und publizierte 1647 seine Ergebnisse in der Abhandlung Traité sur le vide.
1653 verfasste er eine Abhandlung über den Luftdruck, in der zum ersten Mal in der Wissenschaftsgeschichte die Hydrostatik umfassend behandelt wird.

1658 begann er, systematischer an einer großen Apologie der christlichen Religion zu arbeiten. Für sie hatte er sich 1656 erste Notizen gemacht. Ihre Grundlinien sind in den 1657 verfassten, aber unvollendeten Écrits sur la grâce („Schriften über die Gnade“) zu finden, wo er die von den Jansenisten vertretene Form der augustinischen Gnadenlehre als Mitte zwischen der fast fatalistischen calvinistischen Prädestinationslehre und der optimistischen jesuitischen Gnadenlehre darstellt und dem freien Willen des Menschen die Entscheidung über sein Heil zugesteht. Denn für Pascal gilt: „Jener, der uns ohne uns geschaffen hat, kann uns nicht ohne uns retten“.

1659 erschienen seine Schrift Traité des sinus des quarts de cercle (Abhandlung über den Sinus des Viertelkreises). Als 1673 Gottfried Wilhelm Leibniz diese Arbeit in Paris las, empfing er eine entscheidende Anregung zur Entwicklung der Differential- und Integralrechnung durch die Betrachtung der speziellen Gedanken Pascals, die Leibniz allgemeiner verwendete, indem er Pascals Kreis als Krümmungskreis an die einzelnen Punkte einer beliebigen Funktion oder Funktionskurve auffasste. Leibniz sagt, er habe darin ein Licht gesehen, das der Autor nicht bemerkt habe. Daher stammt der Begriff charakteristisches Dreieck.

Pascals Arbeiten auf dem Gebiet der Hydrodynamik und Hydrostatik konzentrierten sich auf die Prinzipien von Hydraulikflüssigkeiten. Seine Erfindungen umfassen die hydraulische Presse (mit hydraulischem Druck, um Kraft zu multiplizieren) und die Spritze. Er hat bewiesen, dass der hydrostatische Druck nicht vom Gewicht der Flüssigkeit, sondern vom Höhenunterschied abhängt.

In De l'Art de persuader ("Über die Kunst der Persuasion") hat Pascal die axiomatische Methode der Geometrie genauer untersucht, insbesondere die Frage, wie Menschen von den Axiomen überzeugt werden, auf denen spätere Schlussfolgerungen basieren.

Blaise Pascal starb im Alter von nur 39 Jahren im Pariser Haus der Périers. In seinem Mantelsaum fand man eingenäht ein Stück Papier, das als das Mémorial des Blaise Pascal berühmt geworden ist. Darin versuchte er in Ausrufen und stammelnden Worten, seine mystische Erfahrung in Worte zu fassen. In ihr erfuhr er den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, nicht den der Philosophen und Gelehrten.
Trotz der Autopsie wurde die Ursache für seine schlechte Gesundheit nie genau bestimmt.
Er wurde auf dem Friedhof von Saint-Étienne-du-Mont beerdigt.



 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 16.02. 2018