Heinrich Gottlob Rau

Wirtschaftspolitiker und Diplomat der DDR

geboren: 2. April 1899 in Feuerbach bei Stuttgart
gestorben: 23. März 1961 in Berlin

  • 1954 Vaterländischer Verdienstorden (Gold)
  • 1958 Banner der Arbeit
  • 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945
  • 1961 Groß-Kordon zum Nil-Orden der Arabischen Republik Ägypten
Herbstmesse 1950

Rau absolvierte eine Ausbildung als Stanzer und Metallpresser und arbeitete, unterbrochen vom Kriegsdienst 1917/18, von 1913 bis 1920 bei den Boschwerken in Feuerbach.

1913 wurde er Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes und einer sozialdemokratischen Jugendgruppe. 1916 trat er der Spartakusgruppe, 1917 der USPD und 1919 der KPD bei. 1918 nahm er an der Novemberrevolution in Stuttgart teil und war Leiter der Militärpolizei in der Stadt Zuffenhausen bei Stuttgart.
919–1920 war er Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe Zuffenhausen, danach bis 1923 Mitarbeiter des Zentralkomitees der KPD.
Ab 1928 Abgeordneter des Preußischen Landtages

1934 neben Bernhard Bästlein vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Haftentlassung emigrierte er 1935 in die UdSSR, wo er stellvertretender Leiter des Internationalen Agrarinstituts in Moskau war.

937 ging er nach Spanien, wo er nach Besuch der Kommandeursschule als Instrukteur, Stabschef der XII. Internationale Brigade und zuletzt als Brigadekommandeur der XI. Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg bis zu seiner Verwundung 1938 teilnahm.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er Mitglied der Provisorischen Kommission zur Durchführung der Bodenreform und Vorsitzender der Landessequesterkommission in Brandenburg. 1946 trat er der SED bei.

Rau war von 1949 bis 1950 Planungsminister der DDR und von 1950 bis 1952 Vorsitzender der Nationalen Planungskommission.
In den Jahren 1953–1955 leitete Rau das neu eingerichtete Ministerium für Maschinenbau.
Zwischen 1955 und 1961 war Rau Minister für Außenhandel und deutsch-deutschen Handel.

Nach seinem Tod wurden Firmen, Schulen, Erholungsheime, zahlreiche Straßen und ein Jagdgeschwader nach ihm benannt. Die DDR gab dreimal eine Briefmarke mit seinem Bild heraus.

Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.


 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 08.02. 2020