Bertrand Arthur William Russell, 3. Earl Russell
britischer Philosoph, Mathematiker, Religionskritiker und Logikergeboren: 18. Mai 1872 bei Trellech, Monmouthshire, Walesgestorben: 2. Februar 1970 in Penrhyndeudraeth, Gwynedd, Wales 1908 - Mitglied („Fellow“) in die Royal Society 1950 - Nobelpreisfür Literatur |
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Bertrand Russell wurde in eine Familie der englischen Aristokratie geboren. Er wurde von Privatlehrern unterrichtet und beschäftigte sich mit Literatur
und Mathematik.
Russell erhielt ein Stipendium der Universität Cambridge, der Alma Mater seines Vaters, und studierte dort von 1890 bis 1894 Mathematik.
Hier fand er einen Kreis von Freunden und Gesprächspartnern, zu dem unter anderem George Edward Moore, Alfred North Whitehead und John Maynard Keynes gehörten.
Auf Empfehlung Whiteheads wurde er Mitglied des konspirativen Debattierklubs der Cambridge Apostles. Mit der akademischen Lehre der Mathematik
(„von den Vorlesungen hatte ich überhaupt nichts“) und Philosophie („Den größten Teil dessen, was ich dort an Philosophie lernte, erkannte ich nach und
nach als falsch“) war er dagegen unzufrieden. Später erhielt er ein Fellowship, das ihm ermöglichte, von 1895 bis 1901 ohne Lehrverpflichtungen forschen zu können.
1911 traf Russell erstmals den aus Wien stammenden Philosophen Ludwig Wittgenstein, der ein Studium in Cambridge aufgenommen hatte, und freundete sich mit ihm an.
Auf einem mathematischen Kongress lernte Russell 1900 den italienischen Logiker Giuseppe Peano und dessen Werk kennen. Russell eignete sich Peanos Methoden an, erweiterte sie und legte so den Grundstein für die Principia Mathematica, den Versuch, die gesamte Mathematik auf einen begrenzten Satz von Axiomen und Schlussregeln zurückzuführen. Die Arbeit an diesem monumentalen Werk dauerte von 1902 bis 1913.
Ein einschneidendes Ereignis in Russells Leben war der Erste Weltkrieg. Ab 1914 stellte Russell seine mathematische Forschung zurück und begann,
sich als Aktivist und Autor gegen die Kriegsteilnahme des Vereinigten Königreichs und für Kriegsdienstverweigerung einzusetzen.
Dass er wegen eines Flugblatts zu einer Geldstrafe verurteilt worden war, nahm die Universität Cambridge zum Anlass, ihm die Professur zu entziehen.
1920 und 1921 unternahm Russell eine Reise nach China und Japan. Die Universität Peking hatte ihm, der in Cambridge entlassen worden war, eine Gastprofessur angeboten. Russell, den viele Aspekte der chinesischen Kultur tief beeindruckten, fasste die Erlebnisse seiner Reisen in mehreren Büchern zusammen.
Nach zwei gescheiterten Ehen heiratete Russell 1936 Patricia Helen Spence. Mit ihr hatte er einen Sohn, Conrad Russell. Die Familie zog in die USA, wo Russell zunächst an den Universitäten von Chicago und Los Angeles lehrte.
1939 verließ Russell Los Angeles, um am City College of New York eine Stelle als Dozent anzunehmen. Obwohl er in New York bereits zum Professor ernannt worden war, wurde die New Yorker Universität 1940 dazu gezwungen, ihre Ernennung zurückzuziehen. Grund hierfür waren Proteste fundamentalistischer Christen und Politiker, die der Ansicht waren, Russell spreche sich in seinen Schriften gegen Religion und somit für Unmoral aus und sei deshalb ungeeignet für die Aufgabe, Logik und Grundlagen der Mathematik zu lehren.
Am 2. Februar 1970 starb Bertrand Russell mit 97 Jahren in Penrhyndeudraeth (Wales) an Influenza.
Werk
Mathematik und Analytische Philosophie
Bei seiner Arbeit auf dem Gebiet der mathematischen Logik stützte sich Russell unter anderem auf Gottfried Wilhelm Leibniz, Giuseppe Peano und Gottlob Frege.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 27.09. 2025