Gross-Pitaevskii-Gleichung
Die Gross-Pitaevskii-Gleichung (nach Eugene P. Gross und Lew 
Petrowitsch Pitajewski) beschreibt die zeitliche Entwicklung des Kondensats 
 
eines quantenmechanischen 
Vielteilchensystems in einem externen Potential 
: 
Die Funktion  
 ist der Ordnungsparameter 
des Phasenübergangs. Der Parameter 
 
beschreibt, ob die Wechselwirkung anziehend (
) 
oder abstoßend (
) 
ist.  
Die Gross-Pitaevskii-Gleichung spielt eine wichtige Rolle bei der theoretischen Behandlung von bosonischen Quantenflüssigkeiten wie Bose-Einstein-Kondensaten (BEC), Supraleitern und Supraflüssigkeiten. Sie beinhaltet unter anderem solitäre Lösungen (nichtlineare Wellen) und Vortices (quantisierte Wirbel). Sie entspricht einer Molekularfeldnäherung mit der Wechselwirkung mit dem mittleren Feld der übrigen Bosonen im nichtlinearen Term.
Berücksichtigt man auch elektrisch geladene Teilchen (Ladung , 
Vektorpotential 
), 
so muss man den Impulsoperator 
ersetzen: 
. 
In diesem Fall wird aus der Gross-Pitaevskii-Gleichung die 
Ginzburg-Landau-Gleichung, 
die der phänomenologischen 
Beschreibung von Supraleitern dient. 
Interpretation
Den Freiheitsgrad  
der Gross-Pitaevskii-Gleichung, ein klassisches komplexwertiges Feld, kann man 
als Mittelwert eines Feldoperators 
 
interpretieren. Die Approximation des Feldoperators durch den Mittelwert ist 
zulässig, wenn sich viele Teilchen im selben quantenmechanischen 
Einteilchenzustand befinden, was nur bei Bosonen möglich ist. Im Rahmen der 
Quantenmechanik entspricht die Gross-Pitaevskii-Gleichung in diesem Sinn den 
Maxwell-Gleichungen. 
Im Fall  
entfällt die Nichtlinearität und es besteht formale Übereinstimmung mit der 
1-Teilchen-Schrödingergleichung. 
Die Freiheitsgrade der Schrödingergleichung sind allerdings die 
Teilchenkoordinaten. Eine Herleitung der Gross-Pitaevskii-Gleichung aus der 
Schrödingergleichung ist mit Hilfe des Formalismus der zweiten 
Quantisierung möglich. 
Energie und Dispersion
Die Energiedichte eines Systems, das durch die Gross-Pitaevskii-Gleichung beschrieben wird, ist gegeben durch:
Die Dispersionsrelation lautet:
Literatur
- Anthony James Leggett: Bose-Einstein Condensation in the Alkali Gases: Some Fundamental Concepts, Reviews of Modern Physics, Bd. 73, 2001,
- E. P. Gross,Structure of a quantized vortex in boson systems, Il Nuovo Cimento, Bd. 20, 1961, S. 454–457, Hydrodynamics of a superfluid condensate, J. Math. Phys., Bd. 4, 1963,
- L. P. Pitaevskii: Vortex Lines in an Imperfect Bose Gas, Soviet Physics JETP, Bd. 13, 1961

 Wikipedia.de
  
    Wikipedia.de

© biancahoegel.de
Datum der letzten Änderung: Jena, den: 10.08. 2025