Pseudorapidität
  
Als Vorwärtsrichtung bezeichnet man den Winkelbereich mit großen Werten von
Die Pseudorapidität  
(eta) ist eine räumliche Koordinate, 
die in der experimentellen Teilchenphysik 
verwendet wird, um den Winkel eines Vektors 
relativ zur Strahlachse 
anzugeben. Sie wird gegenüber der Angabe des Polarwinkels 
 
bevorzugt, weil bei Hadron-Hadron-Kollisionen 
der Fluss 
der erzeugten Teilchen pro Pseudorapiditäts-Intervall etwa konstant ist. 
Die Pseudorapidität ist definiert als
Für ein Teilchen mit Impuls  
(und 
) 
lässt sich dies umschreiben in: 
worin
die Areatangens-hyperbolicus-Funktion ist und
- der Longitudinalimpuls 
die Impulskomponente entlang der Strahlachse.
 
In der Hochenergienäherung, 
d.h. für ein Teilchen mit der Energie , 
dessen Masse 
 
gegenüber seinem Impuls 
 
vernachlässigbar ist, 
, 
ist die Pseudorapidität numerisch in etwa gleich der Rapidität 
die in der experimentellen Teilchenphysik definiert wird als
Zum Vergleich: die originale Rapidität gemäß der speziellen Relativitätstheorie ist
worin  
das Verhältnis der Teilchengeschwindigkeit 
 
zur Lichtgeschwindigkeit 
 
ist. 
Die Form des differentiellen 
Wirkungsquerschnitts  
ist invariant unter einem Lorentz-Boost. 
Das Gleiche gilt in guter Näherung auch für die Pseudorapidität, nur ist diese 
leichter zu messen: Nicht die Masse des Teilchens muss ermittelt werden, sondern 
lediglich seine Flugrichtung durch den Detektor. 


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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.12. 2023