Normvolumen

Das Normvolumen (insbesondere Normkubikmeter, Normliter usw.) ist eine in der Pneumatik, Verfahrens- und Gastechnik gebräuchliche Volumenmaßeinheit. Sie wird benutzt, um Gasmengen, die bei unterschiedlichen Drücken und Temperaturen vorliegen (Betriebszustand, Betriebsvolumen), zu vergleichen. Dazu werden die Gasmengen jeweils auf den gleichen Normzustand umgerechnet, z.B. mit Hilfe der Zustandszahl.

Einordnung und Abgrenzung

Historisch bedingt werden Fluidmengen bis heute überwiegend in der Einheit eines Volumens angegeben (das „Auslitern“ war zumindest in der Vergangenheit deutlich einfacher als die Bestimmung der entsprechenden Fluidmasse). Da das Volumen einer bestimmten Gasmasse aber von den Zuständen Druck und Temperatur abhängt, müssen sie bei der Volumenangabe einer bestimmten Gasmasse immer auch mit angegeben werden. Da Gasmengen sonst nicht vergleichbar sind, hat man sich auf verschiedene exakt definierte Bezugszustände, sogenannte Norm- bzw. Standardzustände verständigt.

Bei der Gasmengenmessung sind „Standardbedingungen“, „Normbedingungen“ und „Bezugsbedingungen“ in der Regel synonyme Begriffe. Der Druck und die Temperatur, welche tatsächlich bei einem Gas bzw. Gasprozess vorliegen, werden im Gegensatz zu den Standardbedingungen häufig auch als „Betriebsbedingungen“, der zugehörige Volumenstrom als „Betriebsvolumenstrom“ bezeichnet.

Bei der Verwendung des gleichen Bezugszustandes können (Norm-)Volumen bzw. (Norm-)Volumenstromangaben direkt miteinander verglichen werden. Leider gibt es in der Zwischenzeit eine Vielzahl unterschiedlicher Bezugszustände, wodurch es Missverständnissen und Fehlinterpretationen bei der Angabe von „Normvolumen“ und „Normvolumenströmen“ kommen kann. Deswegen sollte bei Angabe eines standardisierten Volumens stets der zugrundegelegte Standard bzw. die Standardbedingungen genannt werden. Bei der konsequenten Angabe und Verwendung von Gasmassen (und Gasmassenströmen) anstelle von standardisierten Volumina existiert dieses Problem nicht, die Nennung eines Bezugszustandes ist hier nicht notwendig.

Physikalischer Normzustand

Neben vielen anderen später definierten Standardbedingungen bzw. Bezugszuständen wurden bereits 1940 folgende Standardbedingungen in der DIN 1343 definiert, welche sich weltweit unter dem Begriff „physikalischer Normzustand“ etabliert haben:

Angaben wie Normkubikmeter, Normliter, Normkubikzentimeter etc. beziehen sich zumeist auf diesen „physikalischen Normzustand“ nach DIN 1343, wenngleich dies nicht zwingend der Fall sein muss.

Weitere gängige Bezugszustände bzw. Standardbedingungen bei der Durchflussmessung sind:

Schreibweise

Laut Physikalisch-Technischer Bundesanstalt dürfen Einheiten keine Zusatzinformationen über die Art der physikalischen Größe enthalten. Häufig anzutreffende Schreibweisen wie z.B. „Nm³“, „mn³“, „m³(n)“, „nm³“ etc. sind damit unzulässig.

Um standardisierte Volumenstromangaben als solche zu kennzeichnen, sollte stattdessen das zugehörige Formelzeichen entsprechend modifiziert werden. Die DIN 1343 schlägt hierzu den Index 'n' vor (z. B. Vn = …).

Zusammenhang mit der Masse

Das standardisierte Volumen lässt sich durch Multiplikation mit der zugehörigen Standarddichte direkt in eine Masse umrechnen:

{\displaystyle V_{\text{n}}\cdot \rho _{\text{n}}=m}

Über die Gasmassen(ströme) lassen sich dann Normvolumen(ströme) mit verschiedenen Bezugsbedingungen ineinander umrechnen.

Bei einem idealen Gas berechnet sich die Standarddichte nach der thermischen Zustandsgleichung idealer Gase zu:

{\displaystyle \rho _{\text{n}}={\frac {p_{\text{n}}}{R_{\text{i}}\cdot T_{\text{n}}}}}

Hierbei sind:

Unter den physikalischen Normbedingungen hat z.B. Luft eine Dichte von {\displaystyle \rho _{\text{n}}} = 1,293 kg/m3.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 05.01. 2023