Kordit

„Korditschnüre“

Kordit ist ein Explosivstoff, zu dessen Herstellung Nitrozellulose („Schießbaumwolle“) mit Nitroglyzerin und Vaseline unter Zusatz von Aceton geliert, dann durch eine Presse zu Schnüren (engl. „cords“) gepresst und anschließend wieder getrocknet wird. Es zählt zu den zweibasigen rauchschwachen Schießpulvern.

Eigenschaften

Kordit bestand ursprünglich aus 58 % Glyceroltrinitrat, 37 % Cellulosenitrat und 5 % Vaseline, wurde aber Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund der Beschädigung der Gewehrläufe durch die hohe Verbrennungstemperatur modifiziert, so dass es 30 % Glyceroltrinitrat, 65 % Cellulosenitrat und 5 % Vaseline enthielt.

Kordit ist zur explosiven Verbrennung fähig, entwickelt im Gegensatz zu Schwarzpulver keinen bzw. kaum Rauch, dafür aber bis zu sechsmal mehr Druck und wurde daher häufig als Treibmittel in Patronen verwendet.

Geschichte

Kordit wurde von Sir James Dewar entwickelt, das Patent wurde aber heftig von Alfred Nobel angefochten. Das rührte daher, dass Nobel zusammen mit Dewar und Abel das dem Kordit ähnliche Ballistit erfunden hatte. Dewar und Abel modifizierten die Zusammensetzung und verletzten so das Vertrauen Nobels. Der Schwede verlor den Patentstreit in allen Instanzen, da er die Nitrozellulose zu ungenau beschrieben hatte.

Kordit hat sich einen festen Platz im Wortschatz der Kriminalliteratur erobert. Häufig begegnet man in Filmen oder Büchern der Floskel „es roch nach Kordit“, obwohl es ungefähr seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr benutzt und hergestellt wird.


 
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 24.01. 2020