 
Reguläre Fläche
Eine reguläre Fläche oder differenzierbare Fläche oder kurz Fläche ist ein mathematisches Objekt aus der Differentialgeometrie. Mit Hilfe dieses Begriffs wird der allgemein gebräuchliche Begriff der Fläche im mathematischen Kontext präzise definiert. Die folgende Definition bedeutet anschaulich, dass man Stücke einer Ebene verformt und diese derart zusammenheftet, dass keine Ecken oder Kanten entstehen, so dass man an jeder Stelle des entstandenen Gebildes eine Tangentialebene anlegen kann. Im Unterschied zur topologischen Fläche kann man auf der regulären Fläche – aufgrund der Existenz einer Tangentialebene – eine Ableitung einer Abbildung erklären.
Definition
Es gibt unterschiedliche, aber äquivalente Methoden, eine reguläre Fläche zu definieren. In der elementaren Differentialgeometrie wird eine reguläre Fläche durch eine Parametrisierung definiert. In der Differentialtopologie, einem abstrakteren Teilgebiet der Differentialgeometrie, sind die regulären Flächen zweidimensionale Spezialfälle n-dimensionaler differenzierbarer Mannigfaltigkeiten.
Durch Parametrisierungen
Eine Teilmenge  
heißt reguläre Fläche, falls für jedes 
 
eine Umgebung 
, 
eine offene Menge 
 
und eine Abbildung 
 
existieren, so dass 
- die Abbildung ein Homöomorphismus ist. Sie ist also stetig, bijektiv und hat eine stetige Umkehrfunktion. 
- die Abbildung stetig differenzierbar ist. 
- für jeden Punkt das Differential vollen Rang hat, also injektiv ist. 
Die Abbildung  
heißt Parametrisierung. 
Durch die dritte Forderung ist sichergestellt, dass man an jeden Punkt der 
Fläche eine Tangentialebene 
anheften kann. 
Als zweidimensionale Mannigfaltigkeit
Alternativ kann eine reguläre Fläche auch als topologische Fläche mit einer differenzierbaren Struktur verstanden werden. Insbesondere ist eine reguläre Fläche eine zwei-dimensionale, differenzierbare Untermannigfaltigkeit.
Beispiele
Reguläre Flächen
Beispiele für reguläre Flächen sind die 2-Sphäre, der Ellipsoid, der Hyperboloid und der Torus. Der Torus und die 2-Sphäre (Kugeloberfläche) werden gleich näher diskutiert. Der Beweis, dass diese Objekte reguläre Flächen sind, lässt sich oftmals auch einfach mit dem Satz vom regulären Wert aus der Differentialgeometrie führen. Insbesondere ist jede zwei-dimensionale, differenzierbare Mannigfaltigkeit eine reguläre Fläche.
Konkrete Parametrisierungen
Parametrisierungen spielen eine wichtige Rolle im Bezug auf Oberflächenintegrale.
 Lässt sich eine Fläche  
durch eine differenzierbare Funktion mit 
 
beschreiben, so erhält man mit 
eine Parametrisierung und die Fläche ist regulär. Jedoch kann man auf diese 
Weise nur Flächen parametrisieren, bei welchen man keinem Paar  
mehr als einen z-Wert zuordnen muss. Die zwei folgenden und oft verwendeten 
Beispiele lassen sich also, wenn man nur eine Parametrisierungsabbildung 
verwenden will, so nicht darstellen. 
Kugel
Durch die Abbildung , 
welche durch 
gegeben ist, erhält man eine Kurvenparametrisierung der Kreislinie eines Halbkreises 
in der rechten Halbebene mit Radius  
und Mittelpunkt Null, wie die Gleichung 
 
zeigt.  
Mit Hilfe dieser Kurvenparametrisierung erhält man die Parametrisierung einer 
Kugeloberfläche, 
welche durch die Funktion  
mit  
beschrieben wird. Dass die aus der Definition geforderten Eigenschaften für 
 
gelten, ist unter Kugelkoordinaten 
nachzulesen. Jedoch muss man beachten, dass diese Parametrisierung die Punkte 
 
und 
 
"vergisst". Es ist nicht möglich, eine komplette Kugel mit einer globalen 
Parametrisierung zu beschreiben. Dafür werden mindestens zwei Abbildungen 
benötigt. 
Anschaulich erhält man diese Parametrisierung, indem man an einem beliebigen 
Punkt auf der Kugel startet und sie auf einem Halbkreis umläuft und bei jedem 
Punkt, den man erreicht, umläuft man die Kugel einmal komplett in der dazu 
senkrechten Richtung. Außerdem kann man auch hier die Gleichheit  
zeigen. 
Torus
 
  
Sei . 
Die Parametrisierung 
 
der Kreislinie eines Kreises mit Radius 
 
und Mittelpunkt 
 
lautet ähnlich wie oben 
Mit Hilfe dieser Kurvenparametrisierung erhält die Parametrisierung  
eines Torus, welche durch  
beschrieben werden kann. Anschaulich bedeutet dies, dass ein Torus entsteht, wenn man einen 
Kreis mit Zentrum  
nimmt und diesen um die 
-Achse 
um den Nullpunkt dreht. 
Graphen differenzierbarer Funktionen
Wie in den Beispielen schon angesprochen ist der Graph einer differenzierbaren Funktion stets eine reguläre Fläche. Der Graph der Funktion
wird parametrisiert durch die Abbildung
Dass die Umkehrung nicht gilt, sieht man am Beispiel der Kugelschale. Jedoch 
gibt es lokal eine Umkehrung der Aussage. Sei  
eine reguläre Fläche und 
 
ein Punkt. Dann existiert eine Umgebung 
 
von p, so dass 
 
der Graph einer differenzierbaren Funktion ist, welche die Form 
 
hat. 
Literatur
- Konrad Königsberger: Analysis. Band 2. 3. überarbeitete Auflage. Springer, Berlin u. a. 2000, ISBN 3-540-66902-7.

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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 29.08. 2022