Uranylacetat

Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP), ggf. erweitert
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Lebensgefahr bei Einatmen.
  • Lebensgefahr bei Verschlucken.
  • Kann die Organe schädigen (alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) bei längerer oder wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
  • Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
P:
  • Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
  • Nach Gebrauch … gründlich waschen. (Die vom Gesetzgeber offen gelassene Einfügung ist vom Inverkehrbringer zu ergänzen)
  • Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • [Bei unzureichender Belüftung] Atemschutz tragen.
  • Bei Verschlucken: Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen.

Uranylacetat (UO2(CH3COO)2 · 2 H2O) ist ein gelber, kristalliner Feststoff, bestehend aus rhombischen Kristallen mit leicht essigsaurem Geruch. Bei Temperaturen über 110 °C tritt der Verlust des Kristallwassers ein; wird der Stoff über 275 °C erhitzt, zersetzt er sich thermisch zu Urantrioxid (UO3).

Strukturformel
Acetation Uranylion Acetation
Allgemeines
Name Uranylacetat
Andere Namen
  • Uranylacetat-Dihydrat
  • Bisacetodioxiuran(-Dihydrat)
Summenformel C4H6O6U
Kurzbeschreibung gelbe rhombische Prismen (Dihydrat)
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
ECHA-InfoCard 100.007.971
PubChem 114927
Eigenschaften
Molare Masse
  • 388,12 g/mol
  • 424,15 g/mol (Dihydrat)
Aggregatzustand fest
Dichte 2,89 g/cm3
Schmelzpunkt 110 °C (Verlust des Kristallwassers)
Siedepunkt 275 °C (thermische Zersetzung)
Löslichkeit mäßig in Wasser (76,94 g/l)

Darstellung

Uranylacetat erhält man aus Urantrioxid durch Umsetzung mit 30%iger Essigsäure:

{\displaystyle {\ce {UO3 + 2 CH3COOH + H2O -> UO2(CH3COO)2 . 2 H2O}}}

Verwendung

Uranylacetatkristalle

Uranylacetat findet Verwendung zur Negativkontrastierung in Elektronenmikroskopen. Tatsächlich ist es für die meisten Abläufe in der Elektronenmikroskopie der Biologie notwendig. Uranylacetatlösungen zeigen Lichtempfindlichkeit und zersetzen sich vor allem unter UV-Strahlung. Ein- und zweiprozentige Uranylacetatlösungen dienen als Indikator und zur Titration in stärkeren Konzentrationen in der analytischen Chemie. In Gegenwart von Magnesiumacetat bildet Uranylacetat Kristalle von Natriummagnesiumuranylacetat, das im Gegensatz zu anderen Natriumsalzen relativ wenig löslich ist und anhand seiner Kristallform mikroskopisch identifiziert werden kann.

 

Sicherheitshinweise

Kommerzielle Uranylacetatpräparate werden aus abgereichertem Uran hergestellt und besitzen (hydratwasserfrei) eine Radioaktivität von 13,69 bis 18,87 kBq/g (0,37 bis 0,51 µCi/g.) Diese geringe Strahlungsintensität ist zu schwach, um gefährlich zu sein, solange das Material nicht inkorporiert wird.

Uranverbindungen sind unabhängig von ihrer Radioaktivität stark giftig. Auf den menschlichen Körper wirkt es nach der Einnahme (oral, als Staub über die Atemwege oder bei Wundkontakt) sehr giftig. Es sind Risiken für den gesamten Organismus durch eine Langzeitexposition nicht auszuschließen. So können sich Erbgutschäden und Krebs entwickeln.

Literatur

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 19.12. 2023