Johann Christoph Friedrich von Schiller

deutscher Dichter, Philosoph und Historiker

geboren: 10.11. 1759 in Marbach(Neckar)
gestorben: 09.05. 1805 in Weimar

1784 Weimarischer Rat;
1789 Professor in Jena;
1791 Ehrenbürger der Französichen Republik;
1802 geadelt

Lateinschule in Ludwigsburg,
Militärschule auf der Solitude bei Stuttgart,
Studium der Jura und der Medizin,
1779 bestand er die ersten medizinischen Examina und bat um die Entlassung aus der Akademie, um Militärarzt zu werden.
Ab 1870 Regimentsmedikus in Stuttgart. Dem Verbot sich literarisch zu betätigen entzog er sich durch die Flucht nach Manheim, Frankfurt/M., Worms und Oggersheim. 1776 begann er die Arbeit an dem Drama Die Räuber. 1781 vollendete Schiller sein Theaterstück, das noch im selben Jahr anonym gedruckt wurde. Am 13. Januar 1782 wurden Die Räuber vom Mannheimer Theater erfolgreich uraufgeführt.

Während seines Aufenthalts bei Körner in Dresden stellte er die Ode An die Freude im November 1785 fertig. Am 21. Juli 1787 reiste Schiller nach Weimar und machte dort die Bekanntschaft von Herder, Wieland und dem ersten Kantianer Carl Leonhard Reinhold, der Schiller davon überzeugte, sein Kant-Studium mit dessen Schriften aus der Berlinischen Monatsschrift zu beginnen.

22. Februar 1790 Hochzeit mit Charlotte von Legefeld in Jena.

Die erste Begegnung Schillers und Goethes fand am 14. Dezember 1779 beim Stiftungsfest der Stuttgarter Karlsschule im Neuen Schloss statt.

Im Jahr 1789 nahm Schiller eine Professur in Jena an – entgegen seinen Hoffnungen zunächst ohne Gehalt – und lehrte dort als Historiker, obgleich er Professor der Philosophie war. Er hält seine Antrittsrede zum Thema "Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte".
Qualifiziert hatte er sich insbesondere mit seiner Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande.

Um 1791 wurde in Schillers Werk der Einfluss der Kantischen Philosophie – vor allem der Ästhetik aus der Kritik der Urteilskraft – immer deutlicher.
1792 vollendete er die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, und es erschienen die Werke Neue Thalia und Über die tragische Kunst. 1793 folgte die Schrift Über Anmut und Würde.

Kant hatte die dogmatische Form der Metaphysik, in die „verliebt zu sein“ er „das Schicksal“ hatte, mit seiner Kritik der reinen Vernunft überwunden. Metaphysik, sofern sie wissenschaftlich auftreten wolle, könne nur noch als kritische Begrenzung dessen verstanden werden, wonach die grübelnde Vernunft von jeher gesucht habe, den unvermeidlichen Fragen nach Gott, Freiheit und Unsterblichkeit. Letztlich könne die Vernunft nicht, wie von der dogmatischen Metaphysik lange behauptet, über die Erfahrung hinaus sichere Angaben über diese Ideen machen, sondern allenfalls die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung – und dies heißt auch der Grenzen des Erkennens – aufzeigen. Nicht die Dinge an sich werden erfasst, sondern ihre Erscheinungen. Was der Mensch aber von sich aus – a priori – hineinträgt, waren nach Kant Anschauungsformen und Kategorien des Verstandes. Davon unterschied Kant die Vernunft, genauer die Ideen der Vernunft, die eine lediglich „regulative“ Funktion haben und mithin in der empirischen Wirklichkeit nicht „dargestellt“ werden. Nur in Form einer Analogie war eine indirekte Darstellung möglich. Aus dieser Perspektive erklärt sich Kants Bestimmung des Schönen als „Symbol des Sittlichguten“.

In seiner philosophischen Abhandlung Über Anmut und Würde, der ersten großen Reaktion auf Kant, in der er seine Gedanken – wenn auch rhapsodisch, nicht systematisch-deduktiv – formulierte, schrieb Schiller: „In der Kantischen Moralphilosophie ist die Idee der Pflicht mit einer Härte vorgetragen, die alle Grazien davon zurückschreckt und einen schwachen Verstand leicht versuchen könnte, auf dem Wege einer finstern und mönchischen Asketik die moralische Vollkommenheit zu suchen. Wie sehr sich auch der große Weltweise gegen diese Mißdeutung zu verwahren suchte, […] so hat er […] doch selbst durch die strenge und grelle Entgegensetzung beider auf den Willen des Menschen wirkenden Prinzipien einen starken (obgleich bei seiner Absicht vielleicht kaum zu vermeidenden) Anlass dazu gegeben.“.

Schillers Beschäftigung mit Geschichte ist von der Aneignung und Weiterentwicklung des Spektrums der universalhistorischen Ideen der Aufklärung gekennzeichnet, die er vor allem in seinen ästhetischen Schriften Über die ästhetische Erziehung des Menschen sowie Über naive und sentimentalische Dichtung konsequent weiterentwickelte.



 
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Datum der letzten Änderung:  Jena, den: 26.08. 2017