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Natriumhydrogensulfid

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol
Gefahr
H- und P-Sätze H:
  • Selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.
  • Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.
  • Giftig bei Verschlucken.
  • Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
  • Sehr giftig für Wasserorganismen.
EUH: Wirkt ätzend auf die Atemwege.
P:
  • Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz/ Gehörschutz/ … tragen.
  • Bei Verschlucken: Mund ausspülen. Kein Erbrechen herbeiführen.
  • Bei Berührung mit der Haut [oder dem Haar]: Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen [oder duschen].
  • Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen. Sofort Giftinformationszentrum, Arzt oder … anrufen.
[2]

Natriumhydrogensulfid ist ein Natriumsalz der Schwefelwasserstoffsäure. Es gehört zur Gruppe der Hydrogensulfide und hat die Formel NaHS.[3][4][5][6] In Datenbanken sowie der Fachliteratur wird auch die Formelschreibweise NaSH benutzt.[2][1]

Strukturformel
Struktur des Natriumions Struktur des Hydrogensulfidions
Allgemeines
Name Natriumhydrogensulfid
Andere Namen
  • Natriumsulfhydrat
  • Natriumhydrosulfid
Summenformel NaHS
Kurzbeschreibung farblose bis gelbliche, zerfließliche Kristalle mit Geruch nach faulen Eiern[1][2]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 240-778-0
ECHA-InfoCard Extern 100.037.056
PubChem Extern 28015
ChemSpider Extern 26058
Eigenschaften
Molare Masse 56,06 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 1,79 g/cm3[2]
Schmelzpunkt 52–54 °C (Monohydrat)[2]
Siedepunkt 350 °C (wasserfrei)[2]
Löslichkeit gut in Wasser (500 g/l bei 22 °C[2])

Herstellung

Im Labor wird Natriumhydrogensulfid aus wasserfreiem Natriumethanolat und Schwefelwasserstoff erhalten:[3]

{\displaystyle \mathrm {C_{2}H_{5}ONa+H_{2}S\longrightarrow NaHS+C_{2}H_{5}OH} }

Eigenschaften

Natriumhydrogensulfid ist ein weißes, körniges, kristallines, sehr hygroskopisches Pulver, das sehr leicht löslich in Wasser und mäßig löslich in Ethanol ist. Es färbt sich beim Erhitzen in trockener Luft gelb, bei höherer Temperatur orange und schmilzt bei etwa 350 °C zu einer schwarzen Flüssigkeit. Reines Natriumhydrogensulfid löst sich in Salzsäure unter heftiger Schwefelwasserstoff-Entwicklung auf. Die Verbindung besitzt eine rhomboedrisch verzerrte Natriumchlorid-Struktur.[3]

Verwendung

Natriumhydrogensulfid wird technisch in einigen Prozessen verwendet, so:

In einer Variante der Asinger-Reaktion (eine Multikomponenten-Reaktion) wird Natriumhydrogensulfid mit einem α-Halogenaldehyd, Ammoniak und einer weiteren Carbonylverbindung (Aldehyd oder Keton) zu 3-Thiazolinen umgesetzt.[7]


Einzelnachweise

  1. Hochspringen nach: a b Eintrag zu Natriumhydrogensulfid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag.
  2. Hochspringen nach: a b c d e f g h Eintrag zu Extern Natriumhydrogensulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, abgerufen am 07. November 2025. (JavaScript erforderlich)
  3. Hochspringen nach: a b c Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 371.
  4. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 487.
  5. Norman N. Greenwood, Alan Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 1988, ISBN 3-527-26169-9. Seite 886.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-90.
  7. Jürgen Martens, Heribert Offermanns und Paul Scherberich: Eine einfache Synthese von racemischem Cystein, Angewandte Chemie 93 (1981) 680; Angewandte Chemie International Edition English 20 (1981) 668.
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Basierend auf einem Artikel in: Extern Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 07.11. 2025