Polyzylinder

In der mehrdimensionalen Funktionentheorie ist der Polyzylinder das kartesische Produkt von Kreisscheiben.

Bezeichnet man genauer mit {\displaystyle \Delta (z,r)=\{w\in \mathbb {C} \mid |z-w|<r\}} eine offene Kreisscheibe in der komplexen Ebene, dann ist der Polyzylinder um den Punkt {\displaystyle z=(z_{1},\dots ,z_{n})\in \mathbb {C} ^{n}} mit dem Multiradius {\displaystyle r=(r_{1},\dots ,r_{n})} gegeben als

{\displaystyle \Delta (z_{1},\ldots ,z_{n};r_{1},\ldots ,r_{n}):=\Delta (z_{1},r_{1})\times \dots \times \Delta (z_{n},r_{n})}

oder äquivalent als

{\displaystyle \{w=(w_{1},\dots ,w_{n})\in \mathbb {C} ^{n}\mid |z_{k}-w_{k}|<r_{k},\,k=1,\dots ,n\}.}

Der abgeschlossene Polyzylinder wird dadurch definiert, dass man das <-Zeichen durch \leq ersetzt:

{\displaystyle {\overline {\Delta }}(z_{1},\ldots ,z_{n};r_{1},\ldots ,r_{n}):=\{w=(w_{1},\dots ,w_{n})\in \mathbb {C} ^{n}\mid |z_{k}-w_{k}|\leq r_{k},\,k=1,\dots ,n\}.}

Der Polyzylinder ist ebenso wie die euklidische Kugel {\displaystyle \{w\in \mathbb {C} ^{n}\mid \sum _{j=1}^{n}|w_{j}-z_{j}|^{2}<r^{2}\}} eine Verallgemeinerung der eindimensionalen Kreisscheibe. Für n>1 sind diese beiden Mengen aber nicht biholomorph äquivalent. Diese Aussage wurde 1907 von Poincaré bewiesen, indem er zeigte, dass die Automorphismengruppen der beiden Mengen als Lie-Gruppen unterschiedliche Dimension haben.

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Basierend auf einem Artikel in: Wikipedia.de
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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 20.08. 2020