Eosin Y
| Sicherheitshinweise | |||||||
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| Toxikologische Daten | 2344 mg/kg (LD50, Maus, oral)[6] | ||||||
Eosin Y oder Eosin G (von altgriechisch ἠώς ēōs „Morgenröte“), generischer Name C.I. Acid Red 87 oder C.I. 45380, kurz auch Eosin genannt, ist ein roter, erstmals 1871 von Heinrich Caro hergestellter[7] Säurefarbstoff aus der Gruppe der Xanthenfarbstoffe wie auch der Triphenylmethanfarbstoffe und kann zum Färben von Textilien und Papier verwendet werden. Die wässrige Lösung des Farbstoffs fluoresziert grünlich.[1]
| Strukturformel | ||
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| Allgemeines | ||
| Name | Eosin Y | |
| Andere Namen |
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| Summenformel | C20H6Br4Na2O5 | |
| Kurzbeschreibung | roter Feststoff[2] | |
| Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||
| CAS-Nummer | | |
| EG-Nummer | 241-409-6 | |
| ECHA-InfoCard | | |
| PubChem | | |
| ChemSpider | | |
| DrugBank | | |
| Eigenschaften | ||
| Molare Masse | 691,86 g/mol | |
| Aggregatzustand | fest | |
| Dichte | 1,02 g/cm3[3] | |
| Schmelzpunkt | 295–296 °C[4] | |
| Löslichkeit | gut in Wasser (300 g/l bei 20 °C)[4] | |
Neben dem üblicherweise eingesetzten Eosin Y (für englisch yellowish „gelblich“), wird auch das Eosin B (für englisch bluish „bläulich“) verwendet, das im Gegensatz zum Gelbstich von Eosin Y einen Blaustich zeigt. Beim Eosin B sind zwei der Bromatome durch Nitrogruppen ersetzt. Die Eosine leiten sich von Fluorescein ab.
Eigenschaften
Für das Dianion von Eosin y lassen sich verschiedene mesomere Grenzstrukturen formulieren, die den aromatische Charakter des Chromophors verdeutlichen.

Verwendung
Medizin
Hauptanwendungsgebiete sind die Medizin und Biologie, wo Eosin Y zum Färben von Zellen, u. a. im Blut (siehe auch eosinophile Granulozyten) dient. Dabei werden Zellbestandteile wie z. B. das Zytoplasma rötlich angefärbt. Neben Eosin Y kann für manche Anwendungen auch Eosin B eingesetzt werden.
Eosin Y und ähnliche Farbstoffe wurden – bevor sich Cortison durchsetzte – z. B. zur Behandlung von offener Neurodermitis eingesetzt: Pilze und Bakterien werden abgetötet und die Haut bei der Heilung unterstützt.
Eosin Y kommt eine desinfizierende Bedeutung[8] zu und wird von Hautärzten – als Ersatz für Mercurochrom – in der Form einer z. B. zweiprozentigen wässrigen Lösung zur Wunddesinfektion bzw. -heilung eingesetzt. Allerdings wirkt es nur schwach antibakteriell und die Wirksamkeit ist zudem vom pH-Wert abhängig.[9]
pH-Indikator
Eosin wird außerdem als pH-Indikator eingesetzt. Eosin Y schlägt bei ca. pH 2 von gelb (< 2) auf grün-fluoreszierend (> 2) um. Eosin B schlägt bei ca. pH 1,7–1,8 von farblos (< ≈ 1,7) auf rosa-fluoreszierend (> ≈ 1,7) um, ist jedoch für diesen Zweck nicht sehr weit verbreitet.
Quantitative Halogenidbestimmung nach Fajans
Eosin Y eignet sich ebenso als einfacher sehr präziser Indikator bei Fällungstitrationen. Ein Analyt, der eine unbekannte Konzentration an Iodidionen enthält, wird mit einer AgNO3-Maßlösung bis zur Flockenbildung (durch schwerlöslichem AgI) bestimmt. Nach Überschreiten des Äquivalentpunktes sind die AgI-Kolloide durch überschüssige Ag+-Ionen an der Oberfläche positiv aufgeladen und vermögen Eosinanionen zu adsorbieren, was durch Wechselwirkung mit dem delokalisierten π-Elektronensystem des Farbstoffs zu einer Farbänderung führt. Man erkennt einen scharfen Farbumschlag von gelb nach rosa.
Farbstoff
Bis in die 1980er-Jahre verwendete man Eosin Y als Farbstoff in Lippenstiften. Wegen der toxischen Wirkung wurde es seither durch Pigmente ersetzt.
Hydrologie
In der Hydrologie wird Eosin Y für Färbeversuche eingesetzt. Da es sehr lichtempfindlich ist, wird es hauptsächlich für Grundwasserfragen verwendet.
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: a b Eintrag zu
Eosine. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag,
abgerufen am 18. November 2025.
- ↑ Datenblatt
Eosin Y
(PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 18. November 2025.
- ↑ Datenblatt
Eosin Y disodium salt bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. November 2025
(
PDF).
- ↑ Hochspringen nach: a b Datenblatt
Eosin Y bei Merck, abgerufen am 18. November 2025.
- ↑ Hochspringen nach: a b Eintrag zu
Dinatrium-2-(2,4,5,7-tetrabrom-6-oxido-3-oxoxanthen-9-yl)benzoat in der GESTIS-Stoffdatenbank des
Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, abgerufen am 18. November 2025. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eastern Pharmacist., 24(125), 1981
- ↑ Paul Diepgen, Heinz Goerke: Aschoff/Diepgen/Goerke: Kurze Übersichtstabelle zur Geschichte der Medizin. 7., neubearbeitete Auflage. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1960, S. 41.
- ↑ PSCHYREMBEL, S. 355, s. v. „Desinfektionsmittel“.
- ↑ Heike Fischer, Holger Reimann:
Eosin vielleicht überflüssig,
aber nicht bedenklich. In: Pharmazeutische Zeitung. Ausgabe 7/2000.


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Datum der letzten Änderung: Jena, den: 18.11. 2025